Aus gegebenem Anlass (und weil ich schon mehrmals danach gefragt wurde), hier nun ein kleiner Exkurs zum englischen Wetter:
Das örtliche Klima würde ich mal als gemäßigt-maritim bezeichnen, man kann den starken Einfluss des Golfstroms deutlich spüren. Es wird selten kälter als 0° Celsius, dafür regnet es an über 200 Tagen im Jahr. Nicht schön, aber typisch englisch.
Aus mir unbekannten Gründen ist nun aber seit einigen Tagen nicht der Golfstrom aus westlicher Richtung, sondern eine Kaltwetterfront aus Osteuropa tonangebend (wahrscheinlich dasselbe Tief, das am Wochenende für Schnee in Deutschland gesorgt hatte). Das bedeutet, dass es auch hier schneit - und wie!
Schnee ist in Bath offensichtlich sehr selten und wird als eine Art Naturkatastrophe angesehen. Jedenfalls haben die ca. 15cm Schnee, die in den letzten Tagen gefallen sind, das öffentliche Leben komplett lahmgelegt. Busse fahren nicht mehr, die Uni und sämtliche Schulen sind geschlossen, Fußball-Trainingseinheiten bestehen aus groß organisierten Schneeballschlachten,...
An Arbeit ist nicht zu denken, weil ja eh so gut wie niemand die gefährliche Anreise gewagt hat und im Büro erschienen ist. So was wie Winterreifen kennen die hier nicht und dann wundern sie sich, dass sie auf steilen, vereisten Straßen nicht den Berg hochkommen und rückwärts wieder runter rollen müssen. Zu allem Überfluss sind auch noch die Straßenreinigungen überfordert - große Überschriften in den lokalen Zeitungen berichten, dass die Salz- und Streusand-Vorräte schon jetzt aufgebraucht sind. Jetzt hofft man einfach, dass die Straßen mit der Zeit von alleine in einen befahrbaren Zustand geraten.
Nun ja, für mich bedeutet das: Schneeballschlacht statt Laptop, Schlittenfahren statt Meetings, Schneemannbauen statt Projektmanagement. Hier ein paar (unspektakuläre) Eindrücke der Winterlandschaft:
Verschneite Grüße vom Norm